Die Wahl des richtigen Dübels
Bei der Auswahl des richtigen Dübels sind verschiedenste Faktoren zu berücksichtigen. Daher bieten wir Ihnen hier eine kleine Übersicht über die zu beachtenden Punkte.
Der Baustoff
Zunächst einmal ist die Wahl des Dübels natürlich vom Untergrund abhängig. Dieser bestimmt wie viel Last der Dübel aufnehmen kann. Der Baustoff muss bei einer Reibschlusswirkung die Spreizkraft des Dübels aufnehmen können, ohne eine Beschädigung davon zu tragen. Die Baustoffe werden in die folgenden Kategorien unterteil:
Beton
Beim Beton wird in 2 verschiedene Untergruppen unterschieden: der Normalbeton und der Leichtbeton. Im Leichtbeton sind im Gegensatz zum Normalbeton Zuschläge wie Bims oder Styropor enthalten, wodurch bei Leichtbeton zum Teil ungünstige Verhältnisse für eine Dübelverankerung herrschen.
Mauerwerk, Vollsteine mit dichtem Gefüge
Hierzu zählt man Klinker, Kalksandvollsteine und Vollziegel. Sie eignen sich alle sehr gut zur Verankerung von Dübeln, da sie keine Hohlräume besitzen und eine hohe Druckfestigkeit aufweisen.
Mauerwerk, Vollsteine mit porigem Gefüge
Diese Vollsteine aus Leicht- bzw. Poren-Beton besitzen sehr viele Poren, wodurch die Druckfestigkeit geringer als bei Vollsteinen mit dichtem Gefüge ist. Für diese Baustoffe empfehlen sich Dübel mit einer langen Spreizzone oder aber stoffschlüssige Dübel.
Lochsteine mit dichtem Gefüge
Lochbausteine sind, wie der Name vermuten lässt, gelocht und bestehen ansonsten aus dem gleichen Material wie Vollsteine. Zu dieser Kategorie zählen Hochlochziegel, Kalksandlochsteine und Hohlblocksteine. Aufgrund der Hohlräume sollte man Dübel verwenden, die diese entweder überbrücken oder aber ausfüllen.
Lochsteine mit porigem Gefüge
Diese Lochsteine verbinden die geringe Druckfestigkeit von porigem Gefüge mit den Hohlräumen der Lochsteine. Daher ist die Dübelwahl hier sehr wichtig. Idealerweise verwendet man Dübel mit einer langen Spreizzone oder formschlüssige Injektionssysteme.
Platten/Tafeln
In diese Gruppe gehören alle dünnwandigen Baustoffe, die teilweise eine geringe Festigkeit aufweisen. Dazu gehören Gipskarton, Spanplatten, Sperrholz, Hartfaserplatten und Gipsfaserplatten. Aufgrund der geringen Dicke sollten Dübel genutzt werden, die sich in der Plattenrückwand verankern.
Die Wirkungsweise des Dübels
Es gibt unterschiedlichste Arten von Dübeln, doch in Ihrer Wirkungsweise können sie alle einer der folgenden 3 Kategorien zugeordnet werden.
Reibschluss
Der Spreizteil des Dübels wird bei dieser Art gegen die Wand des Bohrlochs gedrückt. Die äußeren Lasten werden durch die so entstehende Reibung getragen. Beispiele für diese Art der Anwendung sind Universaldübel.
Stoffschluss
Bei dieser Variante wird das Befestigungselement mit Mörtel oder Kunstharz unlösbar mit dem Baustoff verbunden. Diese Verankerung ist spannungsfrei und ermöglicht zudem die höchste Tragfähigkeit.
Formschluss
Bei dieser Art der Verankerung passt sich die Dübelform der Bohrlochform bzw. der Form des Untergrundes an. Ein gutes Beispiel für diese Kategorie sind Hohlraumdübel.
Der Einsatzbereich des Dübels
Beim Einsatz von Schwerlast-Dübeln bzw. Schwerlast-Ankern in Beton ist auch die Zone, in der der Dübel montiert werden soll wichtig. Handelt es sich um eine nachgewiesene Druckzone mit dauernd ungerissenem Beton oder um eine Zugzone mit gerissenem bzw. mit rissneigendem Beton. Zugzonen und die darin vorkommenden Biegerisse bilden sich unterhalb von Decken durch Eigengewicht oder Verkehrslasten. In diesem Bereich dürfen nur Riss-/Zugzonen-taugliche Dübel verwendet werden. Alle anderen Dübel dürfen nur in nachgewiesenen Druckzonen genutzt werden. Daher sollte man im Zweifelsfall immer Zugzonen-zugelassene Dübel verwenden.